Patricia Mennen
alias
Clara Frey
Inhalt:
Sie waren Feinde - bis sie sich verliebten. Doch ihre Liebe könnte nicht nur sie das Leben kosten.
Frankreich 1940. Als Antoine Mardieu in die Vichy-Regierung berufen und in den kleinen Ort Izieu versetzt wird, weiß er noch nicht, dass dies sein Leben grundlegend verändern wird. Denn dort lernt er Marguérite kennen, die im Kinderheim von Izieu arbeitet, und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Als er erfährt, dass sie eine aus Deutschland geflohene Jüdin ist, muss er seine bisherigen Ideale überdenken. Er erkennt, wie sehr er sich von seinen Vorgesetzten hat blenden lassen - doch kommt sein Sinneswandel noch rechtzeitig?
Gegenwart. Bei einem Segelkurs am Bodensee begegnen sich die Lehrerin Valerie und der französische Historiker Rick, der dort die Wahrheit über seinen verschollenen Großvater herausfinden will. Obwohl Valerie in festen Händen ist, verlieben die beiden sich leidenschaftlich ineinander. Es scheint jedoch eine Verbindung zwischen ihren beiden Familien zu geben, die den beiden Liebenden Jahrzehnte später zum Verhängnis werden könnte ...
Auf dem Weg in meine französische Heimat durchquere ich seit vielen Jahren die Savoyen, die zwischen Genfer See und der Provence liegen. Dabei fahre ich regelmäßig an einer Gedenktafel vorbei, die auf das Schicksal der Kinder von Izieu aufmerksam macht. Vor einigen Jahren fand ich endlich einmal Zeit, diesen Schicksalsort zu besuchen. Was soll ich sagen: ich war sofort tief betroffen und ebenso berührt, von dem traurigen Schicksal der vierundvierzig Kinder und ihrer sieben Betreuer. Auch die Tatsache, dass ihr Schicksal so viele Jahre nur in der Erinnerung einiger weniger Angehörigen verankert geblieben war – und im allgemeinen Geschichtsbewusstsein totgeschwiegen wurde, hat mich sehr traurig gemacht.
Irgendwann las ich von der ebenso verabscheuungswürdigen wie respektlosen Bemerkung eines rechtsradikalen Politikers, der die Grauen während des Naziregimes mit einem „Mückenschiss der Geschichte“ verglich – was mich veranlasste, mich noch eingehender mit dem Thema Verharmlosen und Vergessen von Geschichte zu beschäftigen. Ich stieß auf andere Beispiele, wie zum Beispiel auf die wenig bekannte Geschichte der Insel Mainau während der Nazizeit am Bodensee. Daraus entspann sich nach und nach dieser Roman.
Fotos von meinen Recherchen zum Buch:
Außenansicht des Waisenhauses von Izieu
Ansicht des Waisenhauses von Izieu
Café in Begnier-Cordon
Blick vom Waisenhaus auf das Massif der Chartreuse
Karte von Freier und Besetzter Zone Frankreich
Erinnerungsstele Bregnier-Cordon mit Clara Frey
Erinnerungsstele Izieu
La Rafle von Paris im Juni 1941
Gedenktafel des Hauses von Izieu
Die Kinder von Izieu nach Theateraufführung
Kinder von Izieu mit Miro Slatin
die Wäscherin aus der Nachbarschaft
Kinder von Izieu am Brunnen mit Lea Feldblum
Gabrièle Perrier, die Lehrerin
François Lauban
Tafel mit Namen der Kinder von Izieu und deren Betreuer
Erinnerungsstele Bregnier-Cordon
Klassenzimmer des Waisenhauses von Izieu
Post in Bregnier-Cordon
Gedenktafel Izieu
Unweit des Bergsees Lac d´Aiguebelette in den Savoyen liegt der Weiler Lélinaz. Von dem auf einem Hügel gelegenen weitläufigen Anwesen unweit des Ortes Izieu hat man einen wunderschönen Blick auf das Tal der noch jungen Rhône und das Gebirgsmassiv der Chartreuse.
Inmitten dieser Idylle bot das Gebäude der ehemaligen Seidenspinnerei zwischen 1943 und 1944 zahlreichen jüdischen Kindern aus ganz Europa wenigstens für kurze Zeit eine sichere Zuflucht vor den Verfolgungen durch die Häscher des Nationalsozialismus. Jedes einzelne dieser Kinder hatte bereits eine lange Flucht hinter sich mit schrecklichen und oft traumatischen Ereignissen. Getrennt von Geschwistern und Eltern, harrten sie in banger Hoffnung in der Kinderkolonie aus, bis sie in einer Pflegefamilie oder an eine andere Hilfsorganisation vermittelt wurden. Für viele war die Odysee hier noch nicht zu Ende.
Am 6. April 1944, kurz vor Ostern, hielten sich in der Kinderkolonie von Izieu vierundvierzig Kinder zwischen vier und siebzehn Jahren und sieben Betreuer auf. Sie waren gerade beim Frühstück, als Männer der Gestapo und Soldaten der Wehrmacht auf Befehl von Obersturmführer Klaus Barbie das Gebäude stürmten und alle Bewohner in Gewahrsam nahmen. Bis auf zwei ältere Jungen und den Leiter des Waisenhauses Miron Zlatin fanden alle Gefangenen im Vernichtungslager von Ausschwitz-Birkenau den Tod, die Jungen und Miron Zlatin wurden in ein Lager nach Estland gebracht und dort erschossen. Nur Léa Feldblum, eine der Betreuerinnen der Kinder, überstand als Einzige die Gräuel des KZ. Sie sagte im späteren Prozess gegen Klaus Barbie aus.
Klaus Barbie, der den unrühmlichen Beinamen „Schlächter von Lyon“ trägt, wurde erst vierzig Jahre nach seinen Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen. Ihm wurde 1987 in einem aufsehenerregenden Verfahren in Lyon der Prozess gemacht. Für seine Verbrechen an der Menschlichkeit wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Jahre vor seiner Gefangennahme hatte er in Südamerika auf der Flucht verbracht, die er dazu nutzte, mehrere südamerikanische Diktatoren in Folterfragen zu beraten.
Inmitten dieser Idylle bot das Gebäude der ehemaligen Seidenspinnerei zwischen 1943 und 1944 zahlreichen jüdischen Kindern aus ganz Europa wenigstens für kurze Zeit eine sichere Zuflucht vor den Verfolgungen durch die Häscher des Nationalsozialismus. Jedes einzelne dieser Kinder hatte bereits eine lange Flucht hinter sich mit schrecklichen und oft traumatischen Ereignissen. Getrennt von Geschwistern und Eltern, harrten sie in banger Hoffnung in der Kinderkolonie aus, bis sie in einer Pflegefamilie oder an eine andere Hilfsorganisation vermittelt wurden. Für viele war die Odysee hier noch nicht zu Ende.
Am 6. April 1944, kurz vor Ostern, hielten sich in der Kinderkolonie von Izieu vierundvierzig Kinder zwischen vier und siebzehn Jahren und sieben Betreuer auf. Sie waren gerade beim Frühstück, als Männer der Gestapo und Soldaten der Wehrmacht auf Befehl von Obersturmführer Klaus Barbie das Gebäude stürmten und alle Bewohner in Gewahrsam nahmen. Bis auf zwei ältere Jungen und den Leiter des Waisenhauses Miron Zlatin fanden alle Gefangenen im Vernichtungslager von Ausschwitz-Birkenau den Tod, die Jungen und Miron Zlatin wurden in ein Lager nach Estland gebracht und dort erschossen. Nur Léa Feldblum, eine der Betreuerinnen der Kinder, überstand als Einzige die Gräuel des KZ. Sie sagte im späteren Prozess gegen Klaus Barbie aus.
Klaus Barbie, der den unrühmlichen Beinamen „Schlächter von Lyon“ trägt, wurde erst vierzig Jahre nach seinen Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen. Ihm wurde 1987 in einem aufsehenerregenden Verfahren in Lyon der Prozess gemacht. Für seine Verbrechen an der Menschlichkeit wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Jahre vor seiner Gefangennahme hatte er in Südamerika auf der Flucht verbracht, die er dazu nutzte, mehrere südamerikanische Diktatoren in Folterfragen zu beraten.